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People at Work: A Global Workforce View

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In den vergangenen vier Jahren hat das ADP Research Institute Befragungen mit Beschäftigten auf der ganzen Welt durchgeführt, um einen besseren Einblick in ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz vor, während und nach der Pandemie zu erhalten. Diese Arbeit beleuchtet die Reise unserer Gesellschaft durch einen tiefen wirtschaftlichen Abschwung, die anschließende Lebenshaltungskostenkrise und den monumentalen Wandel im Zusammenhang mit Tele- und Hybridarbeit. An jedem dieser Meilensteine hat People at Work festgehalten, wie sich die globale Erwerbsbevölkerung angepasst und verändert hat. Die Welt erholt sich langsam vom pandemiebedingten Umbruch, doch der Wandel hat sein Tempo keineswegs gedrosselt. Während neue Möglichkeiten und Herausforderungen den Arbeitsmarkt umkrempeln, sind die Prioritäten der Beschäftigten in gewisser Weise gleich geblieben – sie legen beispielsweise nach wie vor großen Wert auf faire Bezahlung und Arbeitsplatzsicherheit. Andererseits bereiten ihnen der technologische Fortschritt, Stress und sich verändernde Arbeitsplatznormen Sorgen.

Anhand der detaillierten Antworten von mehr als 34.000 Beschäftigten in 18 Ländern erfasst People at Work diese Entwicklung. In der 2024-Ausgabe präsentieren wir sechs zentrale Erkenntnisse.

Die Themen der globalen Studie von 2024

What workers want: pay—and more  

1. Was Beschäftigte wollen: Vergütung – und mehr

Das vierte Jahr in Folge steht das Gehalt ganz oben auf der Prioritätenliste der Arbeitnehmenden. Für mehr als 55 % der Befragten gehört die Vergütung zu den drei wichtigsten Aspekten bei der Arbeit. Gleichzeitig sind die Beschäftigten mit keiner anderen Priorität so unzufrieden wie mit ihrem Gehalt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung stiegen auch die Erwartungen an eine Lohnerhöhung. Über die Priorisierung der Vergütung sind sich die Beschäftigten weitestgehend einig, bei anderen Werten im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz haben wir jedoch Unterschiede nach Region und Generation festgestellt. Die Hälfte der Beschäftigten im asiatisch-pazifischen Raum räumt der Sicherheit des Arbeitsplatzes eine hohe Priorität ein. Sie steht in dieser Region direkt hinter der Vergütung. Für die Arbeitnehmenden in Europa hingegen ist die Freude an der Arbeit wichtiger als die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Die Stimme der jungen Beschäftigten klingt derweil in aller Welt unisono. Jede/r Fünfte legt Wert auf Weiterbildung und Erfahrung – mehr als jede andere Altersgruppe. Und obwohl sie sich Flexibilität wünschen, um ihre Arbeit zu verrichten, wo und wann sie wollen, legen junge Erwachsene weniger Wert auf Flexibilität am Arbeitsplatz als auf andere Faktoren, möglicherweise weil sie sie als selbstverständlich ansehen.

 

2. Was Beschäftigte erwarten: Gehaltserhöhungen

In unserer letzten Umfrage wurden hohe Erwartungen an Lohnerhöhungen festgestellt. Diese Stimmung ist auch in diesem Jahr aufgrund der weitverbreiteten Inflation wieder vorherrschend. Laut unserer Umfrage betrug die durchschnittliche Lohnerhöhung im Jahr 2023 4 %. Für 2024 erwarten Beschäftigte Lohnerhöhungen von über 5 % im Durchschnitt. Sollte man 2023 jedoch als Maßstab nehmen, dürften sie wahrscheinlich enttäuscht werden. Im Jahr 2023 haben Beschäftigte in aller Welt ihren Lohnanstieg überschätzt. Und obwohl die meisten Arbeitnehmenden mit einem noch schnelleren Lohnanstieg rechnen, gehen beachtliche 19 % davon aus, dass ihr Gehalt unverändert bleibt. Vor einem Jahr waren es noch 16 %.

 

3. Vorteile und Risiken der Telearbeit

Der globale Arbeitsmarkt hat sich in den letzten vier Jahren stark verbessert und die Arbeitslosenquote in den größten Volkswirtschaften der Welt liegt jetzt unter dem Niveau vor der Pandemie. Unsere Umfrage spiegelt diese neue Stabilität wider, denn ein größerer Anteil der Beschäftigten fühlt sich an seinem Arbeitsplatz sicher. In allen untersuchten Regionen haben wir eine starke Arbeitsplatzsicherheit verzeichnet. Trotz dieser Verbesserung sind die Beschäftigten über andere Veränderungen wie künstliche Intelligenz und Telearbeit beunruhigt. Menschen, die der Meinung sind, dass KI ihre Arbeit erleichtern kann, haben weniger Sorge, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Beschäftigte, die unsicher oder besorgt über die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz sind, machen sich mehr Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Und die von vielen Beschäftigten und Arbeitgebern vereinbarten Telearbeitsverträge haben auch eine Kehrseite. Telearbeitskräfte haben nämlich eher das Gefühl, von ihrem Arbeitgeber überwacht zu werden.

 

4. ESG und DEI: eine gespaltene Belegschaft

Nationale Debatten über Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen sowie über Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind weltweit sehr unterschiedlich und werden stark von kulturellen, rechtlichen und politischen Normen und Praktiken beeinflusst. Während sich die ESG- und DEI-Landschaften weiter verändern, zeigt die Stimmung der Beschäftigten sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf. Fast die Hälfte der Beschäftigten gibt an, dass ihr Arbeitgeber Schulungen zum Thema Vielfalt anbietet, gefolgt von Sensibilisierungsveranstaltungen (36 %) und gezielter Rekrutierung (34 %). Am wirksamsten seien entsprechend den Beschäftigten von allen angebotenen Programmen DiversitySchulungen, weit vor kontroverseren Praktiken wie der Einhaltung von Einstellungsquoten. Außerdem ist die Begeisterung für DEI-Praktiken je nach Generation unterschiedlich ausgeprägt. Beschäftigte im Alter von 55 Jahren und älter neigen fünfmal eher dazu, die Wirksamkeit von DEI-Initiativen anzuzweifeln als 18- bis 24-Jährige. Was die ESG-Praktiken anbelangt, so scheinen die Beschäftigten zufrieden zu sein, dass die Unternehmen die von ihnen als wichtig erachteten Ziele erreichen, insbesondere wenn es darum geht, Kohlenstoffemissionen zu minimieren, den Datenschutz zu verbessern und einen sicheren, gesunden, fairen und produktiven Arbeitsplatz zu fördern.

 

5. Karriereentwicklung: Verbesserungspotenzial

Weniger als die Hälfte der Beschäftigten hat das Gefühl, dass ihr Arbeitgeber in die Qualifikationen investiert, die sie für ihre berufliche Weiterentwicklung benötigen. Und nahezu die Hälfte der Befragten gibt an, dass die Qualifikationen der Zukunft technologische Kenntnisse voraussetzen werden, die heute in ihrem Beruf nicht erforderlich sind. Zweiundvierzig Prozent der Beschäftigten weltweit glauben, dass KI einige oder alle ihrer Arbeitsaufgaben übernehmen wird. Insgesamt deuten diese Ergebnisse auf einen „Skills Confidence Gap“ hin. Beschäftigte haben demnach nicht den Eindruck, dass Arbeitgeber in ihre Karriere investieren.

 

6. Stress, der ständige Begleiter

Letztes Jahr hat unsere Umfrage gezeigt, welchen Tribut der Stress am Arbeitsplatz von den Beschäftigten weltweit fordert. In diesem Jahr gibt die Hälfte der Beschäftigten an, unter Stress am Arbeitsplatz zu leiden, aber der Anteil derjenigen, die angeben, dass sie täglich Stress empfinden, ist auf ein Vor-Pandemie-Niveau gesunken. Angesichts der Tatsache, dass die psychische Gesundheit eine große Rolle bei der Produktivität und Leistung spielt, müssen die Arbeitgeber den Faktor Stress am Arbeitsplatz jedoch im Auge behalten. Nur 21 % der Befragten haben das Gefühl, dass ihr Arbeitgeber sich um ihr mentales Wohl sorgt. Die Beschäftigten in unserer weltweiten Umfrage, die sich von ihren Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen unterstützt fühlen, fallen seltener in die Kategorie „stark gestresst“.

People at Work 2024: A Global Workforce View

Besonderheiten nach Land

Frankreich

Viele Befragte in Frankreich bewerten ihren Arbeitgeber schlecht im Hinblick auf seine Klimabemühungen. Sie sind unzufrieden mit den Fortschritten in puncto Kohlenstoffemissionen (18 %, der größte Anteil weltweit), Wasserverschmutzung (18 %, der zweitgrößte Anteil nach Argentinien) und Energieeffizienz (20 %, der größte Anteil aller Länder). Sie haben auch persönliche Probleme: 43 % geben an, dass ihre Arbeit unter ihrer schlechten psychischen Gesundheit leidet. Das ist der größte Anteil in Europa und einer der größten in der Welt (Indien liegt bei 48 %). Mehr als die Hälfte der Beschäftigten gibt an, für ihre Arbeit unterbezahlt zu werden (nach Argentinien mit 53 %). Und ein noch größerer Anteil, nämlich 67 %, gibt an, dass ihre Gehaltszahlungen regelmäßig zu gering ausfallen (im Vergleich zu 50 % in Europa und 40 % weltweit).

Deutschland

In Deutschland stimmen nur 16 % der Beschäftigten der Aussage „Ich habe nicht das Gefühl, dass mein Arbeitsplatz sicher ist“ zu – ein geringer Anteil, der mit dem in China gleichzieht. Dennoch sind viele Beschäftigte (27 %) nicht davon überzeugt, über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, um beruflich voranzukommen (im Vergleich zu Europa mit 20 % und weltweit mit 18 %). Nur 28 % geben an, dass ihr Arbeitgeber in die für ihre Karriere erforderlichen Qualifikationen investiert – der geringste Anteil in Europa. Kein Wunder, dass die Deutschen gestresst sind. Lediglich 5 % geben an, nie Stress im Job zu empfinden – der kleinste Anteil aller Länder.

Niederlande

Freude an der Arbeit ist den Arbeitnehmenden in den Niederlanden wichtig: 60 % der Befragten schätzen die Freude an der täglichen Arbeit. Kein anderes Land kommt dem nahe (Japan liegt bei 50 % und Deutschland bei 48 %). Die Beschäftigten in den Niederlanden wollen nicht nur Freude an der Arbeit haben, 80 % sind auch äußerst zufrieden damit. In der Tat könnten die Arbeitnehmenden in den Niederlanden die zufriedensten Arbeitskräfte der Welt sein. Ein großer Anteil macht sich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz (86 %) und bei der Zufriedenheit mit dem Gehalt liegen sie nach Indien an zweiter Stelle (70 %). In Europa sind die Niederlande in jeder Kategorie der Zufriedenheit führend. Die Menschen fühlen sich für ihre Arbeit anerkannt und halten ihre Bezahlung für angemessen.

Polen

Die Beschäftigten messen dem Gehalt überall eine hohe Priorität bei, aber in Polen ist der Anteil derer, die darauf Wert legen (68 %), größer als in jedem anderen europäischen Land und der drittgrößte weltweit, hinter Singapur (71 %) und Argentinien (70 %). Das könnte der Grund sein, warum die Beschäftigten in Polen die wenigsten unbezahlten Überstunden auf dem Kontinent leisten: rund fünf Stunden im Vergleich zu knapp sieben in Europa. Im vergangenen Jahr erhielten die Beschäftigten in Polen die höchste jährliche Lohnerhöhung in der Region (5 % gegenüber 3 % in Europa). Dieses Jahr gehen die meisten (56 %) davon aus, dass ihre Gehälter erneut steigen werden.

Spanien

In Spanien legen 63 % der Beschäftigen Wert auf die Bezahlung. Das ist eine solide Zahl (in Europa sind es 61 %). Wodurch sich Spanien wirklich auszeichnet, ist die Arbeitsplatzsicherheit, die 42 % der Arbeitnehmenden schätzen. In der Region sind es im Vergleich dazu 35 %. Beschäftigte in Spanien haben seltener das Gefühl, fair bezahlt zu werden (49 %) als in Europa insgesamt (52 %) und weltweit (66 %). Weniger als die Hälfte (48 %) geben an, dass sie für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden. Und fast die Hälfte (47 %) ist gezwungen, jeden Tag vom Büro oder vom Arbeitsplatz aus zu arbeiten (in Europa sind es 41 % und weltweit 28 %).

Schweiz

Die Beschäftigten in der Schweiz leisten die meisten unbezahlten Überstunden in Europa – 9,2 Stunden pro Woche (der europäische Durchschnitt liegt bei 6,8 Stunden). Dennoch haben sie den geringsten Anteil an Beschäftigten, die sich unterbezahlt fühlen (44 %). Viele Beschäftigte in der Schweiz (27 %) geben an, dass sie am Arbeitsplatz sehr flexibel sind, und dieses kleine Land hat den geringsten Anteil an Beschäftigten, die jeden Tag am Arbeitsplatz erscheinen müssen (31 % im Vergleich zu 41 % in Europa). Aber wenn Beschäftigte aus irgendeinem Grund die Schweiz verlassen wollen, halten es 43 % von ihnen für möglich, ins Ausland zu gehen und bei ihrem bisherigen Unternehmen zu bleiben.

Vereinigtes Königreich

Im Vergleich zu ihren Kollegen in ganz Europa sind mehr Beschäftigte im Vereinigten Königreich der Meinung, dass sie für ihre Tätigkeit (58 %) und ihre Qualifikationen (57 %) angemessen bezahlt werden. Jedoch liegen beide Werte weit unter dem weltweiten Durchschnitt (66 % bzw. 65 %). Und 15 % der Beschäftigten im Vereinigten Königreich haben keine Freude an der Arbeit. Das ist der höchste Anteil aller europäischen Länder und der zweithöchste 52 | People at Work 2024: A Global Workforce View in Europe nach Japan (19 %).

Italien

Die Beschäftigten in Italien haben einen interessanten Grund zur Beschwerde: Sie sind mit ihrer Berufsbezeichnung unzufrieden. Mehr als 16 % der Beschäftigten gaben an, dass sie mit ihrem beruflichen Titel unzufrieden sind – die größte Gruppe aller Länder. Weltweit beklagen sich nur 7 % der Beschäftigten darüber, in Europa sind es etwa 10 %. Tatsächlich sind Berufstätige in Italien in vielerlei Hinsicht unzufrieden. Ähnlich wie die Halbinsel selbst stellt Italien in unserer Umfrage einen Ausreißer dar, bei dem sich ein Großteil der Beschäftigten negativ zu einer Reihe von Themen äußert. Sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene ist Italien führend bei der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Das Wirtschaftswachstum in diesem Mittelmeerland ist stabil, aber die Staatsverschuldung ist hoch und steigt weiter. Unter den OECD-Ländern hat Italien eine der niedrigsten Wachstumsraten und die höchste Staatsverschuldung. Derzeit laufen Privatisierungsprojekte. Die Inflation nimmt ab, ist aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

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