ADP-Studie: Fast vier von zehn Arbeitnehmenden fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher

03 Juli, 2023

  • Der neue Bericht People at Work des ADP® Research Institute zeigt, dass Arbeitnehmende der Generation Z und des Medien- und Informationssektors sich in ihrem Job am unsichersten fühlen.
  • Die Studie zeigt auch, dass 62 % der Arbeitskräfte nicht glauben, dass irgendein Beruf den Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheit entgehen wird.
  • Arbeitgeber, die vor der Herausforderung stehen, Talente zu halten, müssen mehr tun, um ihre Belegschaft zu beruhigen. 

Neu-Isenburg – 3. Juli 2023. Fast vier von zehn Arbeitnehmenden (38 %) fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher, was darauf hindeutet, dass Arbeitgeber gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen müssen, um talentierte Arbeitskräfte, die sie gerne halten möchten, zu beruhigen, wie die Studie People at Work 2023: A Global Workforce View des ADP® Research Institute zeigt.

Das Gefühl der Arbeitsplatzunsicherheit ist bei jungen Menschen am größten. Laut der Umfrage unter mehr als 32.000 Arbeitnehmenden in 17 Ländern gibt die Hälfte (50 %) der Generation Z (18- bis 24-Jährige) an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Dieser Anteil ist doppelt so hoch wie der Anteil der über 55-Jährigen, die dasselbe sagen (24 %).

Die Ergebnisse kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Abbau von Arbeitsplätzen in vielen Sektoren Schlagzeilen macht, unter anderem bei Technologieunternehmen und professionellen Dienstleistern, und nach anhaltenden Herausforderungen in Branchen, die besonders stark von der Pandemie betroffen waren, wie dem Gastgewerbe. Mit dem Aufkommen neuer KI-Tools, die die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz auf die nächste Stufe heben, sind potenziell weitere Arten von Arbeitsplätzen bedroht.

Arbeitnehmende in der Medien- und Informationsbranche geben am häufigsten an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen (54 %), gefolgt von Arbeitskräften im Gastgewerbe/Freizeitsektor (51 %, siehe Grafik unten).

In Deutschland geben 27,93% der Arbeitskräfte an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Der Bericht untersucht die Einstellung der Belegschaft zur aktuellen Arbeitswelt und ihre Erwartungen und Hoffnungen an den Arbeitsplatz der Zukunft.

Insgesamt glauben mehr als sechs von zehn Arbeitnehmenden (62 %), dass kein Beruf von der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit unberührt bleiben wird. Und fast jede*r vierte (23 %) glaubt, dass der Einsatz von KI in den nächsten fünf Jahren in der eigenen Branche zur Norm werden und manuelle Aufgaben reduzieren wird.

Thomas Zimmermann, Country General Manager von ADP Deutschland, kommentiert: „In diesen herausfordernden Zeiten machen sich die Arbeitnehmenden zwangsläufig Sorgen um ihren Arbeitsplatz, vor allem angesichts der großen Aufmerksamkeit, die in den Medien dem Stellenabbau bei namhaften Unternehmen und der KI, die angeblich die Arbeitsplätze der Menschen übernehmen wird, gewidmet wird.

Gleichzeitig stehen viele Unternehmen jedoch immer noch vor akuten Problemen bei der Gewinnung und Bindung von Talenten, so dass das Bild nicht so düster ist, wie manche meinen.

In Anbetracht dieser widersprüchlichen Faktoren müssen die Arbeitgeber nach Möglichkeit mehr tun, um ihren Mitarbeitenden zu versichern, dass sie geschätzt werden, dass ihre Bemühungen anerkannt werden und dass die Aussichten für ihre Karriere im Unternehmen gut sind.

Es ist nicht unbedingt so, dass ein Stellenabbau in einem Unternehmen bedeutet, dass andere diesem Beispiel folgen werden. Oder dass Automatisierung, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen etwas sind, wovor man sich fürchten muss. Sie könnten die Arbeit der Menschen in der Zukunft tatsächlich einfacher oder befriedigender machen. Wenn das in einem bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten Branche der Fall ist, dann sollten Arbeitgeber jetzt mit den Arbeitnehmenden sprechen, um Missverständnisse auszuräumen und unnötige Bedenken zu zerstreuen.

Indem man den Arbeitskräften das Gefühl gibt, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist und dass sie die Möglichkeit haben, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln, indem man ihnen zeigt, welche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten sie haben, können sie sich besser darauf konzentrieren, gute Arbeit zu leisten, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Und wenn Führungskräfte all dies tun können und gleichzeitig sicherstellen, dass sie eine faire Bezahlung und eine integrative, ansprechende Arbeitsplatzkultur bieten, werden die Arbeitskräfte dem Unternehmen wahrscheinlich viel positiver gegenüberstehen.

Wenn die Arbeitgeber jedoch nicht dafür sorgen, dass sich die Belegschaft wohlfühlt, laufen sie Gefahr, dass wichtige Fähigkeiten, Erfahrungen und Enthusiasmus verloren gehen, was es schwierig machen könnte, den von den Kunden und Auftraggebern erwarteten Service zu bieten.“

Vor diesem Hintergrund hat eine*r von fünf Arbeitnehmenden der Generation Z (20 %) in den letzten 12 Monaten einen Branchenwechsel in Erwägung gezogen, und ein Viertel (25 %) hat über die Gründung eines eigenen Unternehmens nachgedacht. Im Gegensatz dazu hat eine*r von sechs über 55-Jährigen (17 %) darüber nachgedacht, in den Vorruhestand zu gehen, was die so genannte „Grey Resignation“ möglicherweise noch verschärft.

 

ENDE

Für weitere Einblicke lesen Sie bitte den Bericht People at Work 2023: A Global Workforce View: https://de.adp.com/paw23 .

Ein Foto von Thomas Zimmermann steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.

Über die Studie

People at Work 2023: A Global Workforce View untersucht die Einstellung der Arbeitnehmenden zur heutigen Arbeitswelt und ihre Erwartungen und Hoffnungen an den Arbeitsplatz der Zukunft.

Das ADP Research Institute® befragte zwischen dem 28. Oktober und dem 18. November 2022 32.612 Arbeitnehmer in 17 Ländern weltweit, darunter über 8.613, die ausschließlich in der Gig-Economy arbeiten. Dazu gehörten:

  • 7.721 in der Region Asien-Pazifik (Australien, China, Indien und Singapur)
  • 15.290 in Europa (Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Spanien, Schweiz und Großbritannien)
  • 5.751 in Lateinamerika (Argentinien, Brasilien und Chile)
  • 3 850 in Nordamerika (USA und Kanada).

Innerhalb der Arbeitnehmerstichprobe wurden Gigworker und traditionelle Arbeitnehmende unterschieden. Gig-Worker wurden als diejenigen identifiziert, die auf Zeit- oder Saisonbasis, freiberuflich, unabhängig, beratend oder eine Online-Plattform nutzen, um Arbeit zu finden. Traditionelle Arbeitnehmende wurden als diejenigen identifiziert, die nicht in der Gig-Economy arbeiten und stattdessen eine feste Voll- oder Teilzeitstelle haben.

Die Umfrage wurde online in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Die Gesamtergebnisse sind gewichtet, um die Größe der Erwerbsbevölkerung für jedes Land darzustellen. Die Gewichtungen basieren auf den Arbeitskräftedaten der Weltbank, [1] die anhand von Daten aus der ILOSTAT-Datenbank, der zentralen Statistikdatenbank der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), mit Stand vom 8. Februar 2022 ermittelt wurden.

Über ADP (Nasdaq: ADP)

Bessere Arbeitsbedingungen durch innovative Produkte, erstklassige Dienstleistungen und außergewöhnliche Erfahrungen, die es Menschen ermöglichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. HR, Talentmanagement, Zeitmanagement, und Gehaltsabrechnung. Informiert durch Daten und entwickelt für Menschen. Weitere Informationen finden Sie unter https://de.adp.com/ .

ADP, das ADP-Logo und ADP® Research Institute sind Marken von ADP, Inc. Alle anderen Marken sind Eigentum der jeweiligen Inhaber. Copyright © 2023 ADP, Inc.

Kontakt für Medien:

Finn Partners Deutschland
Tel.: +49 89 89408513
adp-dach@finnpartners.com


[1] Quelle: The World Bank, Labor force, total, World Development Indicators database, 8. Februar 2022