Januar 2025
Wir wünschen Ihnen viel Glück im neuen Arbeitsjahr! Echt jetzt? Glücksgequatsche in diesen Zeiten? Die Wirtschaft ächzt, Unternehmen sprechen von Entlassungen, die Zukunftsaussichten sind eher volatil als stabil… Ja, gerade deshalb ist Glück bei der Arbeit ein wichtiges Thema. Und zwar als messbare Größe, die auf den Unternehmenserfolg einzahlt.
In der Wirtschaft wird „Glück“ meist gleichgesetzt mit „Lebenszufriedenheit“ oder „Wohlbefinden“. Nun ist Glück ein schwer fassbares Konzept und es ist deshalb sinnvoll, die einzelnen Menschen selbst zu fragen, wie glücklich sie sich fühlen. Ricarda Rehwaldt, Psychologieprofessorin an der IU International University of Applied Sciences, macht das. Sie hat einen Selbsttest[1] entwickelt, an dem bislang über 3.000 Personen teilgenommen haben, und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen ab. Sie schrieb im November 2024 auf LinkedIn: „Das Glückniveau am Arbeitsplatz bleibt auch in Krisenzeiten stabil! Wer hätte das gedacht?“[2]
Wer im Job erfolgreich ist, ist meist glücklicher als andere
Zufriedenheit hat enorme Auswirkungen auf das Binnenklima am Arbeitsplatz. Denn glückliche Menschen sind kooperativer und hilfsbereiter. Umgekehrt sind Menschen, die im Job erfolgreich sind, glücklicher. Studien zeigen, dass nicht nur proaktives Anbieten von Gehaltserhöhungen, auch die Gehaltstransparenz und faire Arbeitsbedingungen die Mitarbeitenden langfristig glücklich machen – und an das Unternehmen binden.[3] Denn was wirklich erfüllt und glücklich macht, geht weit über Geld und die eigentlichen Aufgaben am Arbeitsplatz hinaus. Arbeitgeber sollten jedenfalls ein Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeitenden glücklich sind. Denn wer happy damit ist, was sie oder er tut, ist häufig produktiver als andere.
Unzufriedene stagnieren, Zufriedene denken innovativ
Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Leistung lässt sich auch auf andere Weise darstellen: In Organisationen, in denen eher negative Stimmung herrscht, konzentrieren sich Mitarbeitende und Führungskräfte oft auf das, was das Unternehmen in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat, und nicht auf das, was in Zukunft erforderlich sein könnte.[4] Wenn wir von Innovation sprechen, landen wir schnell bei Daten. Denn Unternehmen, die ihren Datenschatz systematisch erheben und auswerten, können die Informationen für die alltäglichen Prozesse nutzen. Mit Human Capital Management (HCM) lassen sich Daten aus den Bereichen Entgeltabrechnung, HR-Services sowie Talent-, Zeit- und Mitarbeitermanagement über ein einziges System verwalten. Das versetzt Unternehmen in die Lage, Echtzeit-Kennzahlen und -Analysen zu nutzen, um datengestützte Entscheidungen zu treffen. Mit einem umfassenden Überblick über die Personaldaten können Unternehmen Trends erkennen, die Leistung messen und anstehende Aufgaben effektiver angehen. Dies führt zu einer proaktiven strategischen Personalplanung und hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen. Unter dem Strich helfen innovative Technologien im Personalmanagement, HR-Prozesse zu rationalisieren, Kosten zu senken und die Leistungserbringung zu verbessern.
Glücklich in der Arbeit – das sollte der Anspruch von HR sein
Das führt uns wieder zum Anfang des Artikels: die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Diesmal im HR-Bereich. Denn eine abgestimmte Digitalisierungsstrategie im HR-Bereich kann zu einer verbesserten Effizienz und Produktivität führen. Zu weniger Stress, zu weniger redundanter Arbeit, zu mehr Automatisierung und besserer Verwaltung – und zu einer verbesserten Kommunikation mit den Mitarbeitenden. Es geht auch 2025 darum, Ressourcen zu schaffen, um neben den operativen Aufgaben auch mehr Zeit für strategische Themen zu haben. Operative HR-Aufgaben zu digitalisieren birgt hier enorme Potenziale. Also mehr Innovation als nur Abarbeiten von To-Do-Listen: Prof. Rehwaldt sagt: „Empfinden Mitarbeitende Glück in ihrer beruflichen Tätigkeit, trägt dies zu einer gesteigerten Innovationsfähigkeit bei. Dies ist bei Menschen, die mit ihrer Arbeit einfach nur zufrieden sind, nicht der Fall.“[5] Das Jahr 2025 könnte also ein gutes Jahr sein, ein paar Dinge frisch und neu anzugehen. Auch für HR.
[1] https://www.happinessandwork.de/haw/selftest
[2] https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7261611147139629056/
[3] https://www.derstandard.de/story/3000000211305/harvard-studie-zeigt-welche-jobs-besonders-ungluecklich-machen
[4] https://www.mckinsey.com/capabilities/people-and-organizational-performance/our-insights/organizational-health-is-still-the-key-to-long-term-performance
[5] https://www.humanresourcesmanager.de/leadership/wenn-glueck-zur-unternehmensvision-wird/