Dezember 2023

 Wie KI für HR-Freiräume schaffen kann

Die Furcht vor einer künstlichen Intelligenz, die unsere Jobs gänzlich überflüssig macht, ist Unsinn. Statt wie ein Kaninchen vor der Schlange zu erstarren, ist es doch besser, Energie anders zu verwenden. Zum Beispiel, sich anzusehen, wo KI die Arbeit unterstützen kann. 

Die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI)

„Innovation ist noch kein Fortschritt. Erst wenn sie den Menschen dient und Freiräume öffnet, schreiten wir voran.”[1] So hat es der #EthikbeiratHRTec in seinen Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz und weiteren digitalen Technologien in der Personalarbeit formuliert.

Eine entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI im HR-Bereich ist also, dass sie als unterstützendes Tool gesehen wird, das Freiräume schafft. Das geht natürlich nur, wenn die Voraussetzungen geschaffen sind: die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden und die Digitalisierung von HR-Prozessen vorangetrieben wird.

Automatisierung der Prozesse

Die Möglichkeiten für administrative Aufgaben bleiben in der Berichterstattung oft unterbelichtet. Dabei kann die Automatisierung von Prozessen gerade bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung Potenziale freisetzen. Relevante Daten wie Arbeitszeiten und Überstunden werden automatisch gesammelt und in den Abrechnungsprozess eingespeist. Die Algorithmen erkennen Abweichungen von der Norm und helfen so bei der Fehlererkennung.

Über die Notwendigkeit, die Arbeitszeiterfassung zu digitalisieren, haben wir an dieser Stelle bereits geschrieben. Mit dem Einsatz digitaler Lösungen zur Zeiterfassung fallen Daten an, die ausgewertet und analysiert werden können. Das ist der Punkt, an dem die KI den bestmöglichen Einsatz der Arbeitskräfte ermittelt, Abläufe anpasst oder sogar Prozesse verändert. Mit den nötigen Daten zu Urlauben, speziellen Aufgaben, Terminen oder bevorzugten Schichten gefüttert hilft KI, Teampläne zu personalisieren. Außerdem können Personalengpässe abteilungsbezogen frühzeitig vorhergesagt werden. All das ist algorithmisches Management.[2]

Nachvollziehen können, wie die smarten Systeme arbeiten

Und ja, KI ist ein zweischneidiges Schwert. In Deutschland beugt die DSGVO Missbrauch vor. Denn Daten dürfen selbstverständlich nur mit Einwilligung erhoben und verarbeitet werden, und dann auch nur zu dem Zweck, zu dem sie gesammelt wurden. Die Arbeitnehmenden müssen entsprechend aufgeklärt werden. Außerdem gab die EU-Kommission Anfang 2023 eine externe Studie in Auftrag, die potenziellen Auswirkungen von KI-gestützten Tools in der Arbeitswelt zu bewerten.[3]

Bei ADP haben wir ein eigenes KI-Governance- und Ethik-Gremium eingerichtet[4], das die Produkte und Prozesse überwacht. Es ist wichtig, dass im ganzen KI-Nebel transparent gemacht wird, wie die Funktionsweise der Algorithmen ist. Denn nur, wenn die Vertrauensbasis da ist, werden die Mitarbeitenden die Tools auch annehmen können. Und dann bringt Innovation echten Fortschritt.

[1] https://www.ethikbeirat-hrtech.de/wp-content/uploads/2022/10/Ethikbeirat_und_Richtlinien_2021.pdf

[2] https://www.fr.de/wirtschaft/beschaeftigte-in-der-hand-der-algorithmen-92472695.html

[3] https://www.visionary.lt/spotlight/va-kicks-off-an-algorithmic-management-study/

[4] https://www.forbes.com/sites/johnwerner/2023/10/11/people-and-ai-adp-is-hot-in-automations-for-payroll-and-workforce/