Workforce View Studie 2020: Psychische Erkrankungen weiterhin mit einem Stigma behaftet
23 Juni, 2020
- 25% der Deutschen hätten ein Problem damit, jemandem am Arbeitsplatz von einer psychischen Erkrankung zu erzählen.
- Arbeitnehmer in Deutschland geben am häufigsten an, dass sie bei der Arbeit oft Stress empfinden. Arbeitnehmer in Frankreich und den Niederlanden tun dies am seltensten.
Neu-Isenburg, Deutschland – Zu viel Stress kann schnell zu schwerwiegenderen psychischen Gesundheitsproblemen führen. Diese kosten die Weltwirtschaft laut der Weltgesundheitsorganisation[1] jedes Jahr 1 Billion US-Dollar an verlorener Produktivität und belaste gleichzeitig das Gesundheitswesen und die Gesellschaft.
In der Workforce View 2020 – Teil 1 vor COVID-19, in der weltweit über 32.000 Arbeitnehmer zwischen Oktober 2019 und Anfang Januar 2020 befragt wurden, wurde untersucht, wie sich Mitarbeiter zu aktuellen und zukünftigen Problemen am Arbeitsplatz fühlen. Kampagnen zur Sensibilisierung und Linderung des Stigmas bei psychischen Gesundheitsproblemen haben in den letzten Jahren in mehreren Ländern an Bedeutung gewonnen, in anderen Ländern bleibt es ein Tabuthema.
COVID-19 und Stress machen die Situation noch schlimmer
Gegenwärtige Bemühungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in vielen Ländern könnten dazu führen, dass psychische Gesundheitsprobleme noch schlimmer werden als in Teil 1 der Studie dargestellt, da sich die Arbeitnehmer in vielen Branchen selbst isolieren und die Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit zunehmen, während sich Arbeitnehmer in Schlüsselpositionen überfordert und unterfinanziert fühlen.
Stress ist in Branchen, die sich derzeit am schnellsten verändern, ein größeres Problem. 70% der Medien- und Informationsmitarbeiter und 69% der IT- und Telekommunikationsmitarbeiter fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst.
Steven van Tuijl, General Manager Deutschland und Polen von ADP, kommentiert:
„HR-Teams sind gefragt, ihren Mitarbeitern das Vertrauen zu geben, sich zu melden, wenn es ihnen zu viel wird. Deutschland ist leider Spitzenreiter hinsichtlich gefühlten Stresses. Das muss sich ändern.
Die Sensibilisierung für das Problem innerhalb von Organisationen, die Einführung von Richtlinien zur Bewältigung des Problems und das Anbieten von Hilfe, sind einige der Möglichkeiten, mit denen Arbeitgeber zeigen können, dass sie sich um das Problem kümmern und es ernst nehmen.
Angesichts der Tatsache, dass extremer und chronischer Stress ein Auslöser für psychische Gesundheitsprobleme sein kann, müssen Arbeitgeber möglicherweise auch darüber nachdenken, wie sie die Belastung der Arbeitnehmer verringern können. Fühlen sich die Mitarbeiter geschätzt? Machen sie unnötige Überstunden?
Abgesehen von den physischen Auswirkungen dieser Krise müssen Arbeitgeber auch die möglichen psychischen Auswirkungen berücksichtigen. Durch das Arbeiten von zu Hause während COVID-19 sind vertraute Strukturen weggefallen, was ein weiterer deutlicher Stressfaktor sein kann. Arbeitgeber müssen sich darüber bewusst sein, und Mitarbeiter dabei helfen, neue Strukturen zu schaffen. Es sind Probleme, mit denen sich die Personalabteilung sowohl jetzt als auch bei der Rückkehr der Arbeitnehmer an den Arbeitsplatz auseinandersetzen muss.“
Chart 1 – Wie gestresst fühlen sich Arbeitnehmer?
Häufigkeit von Stress pro |
Insgesamt |
Deutschland |
Frankreich |
Mindestens einmal pro Woche |
61,88% |
75,56% |
55,06% |
Weitere Informationen finden Sie unter de.adp.com/wfv2020.
Daten und Methodik
„The Workforce View 2020“ befasst sich mit den Einstellungen der Mitarbeiter zur heutigen Arbeitswelt und ihren Erwartungen und Hoffnungen für den Arbeitsplatz der Zukunft. Das ADP Research Institute hat zwischen dem 29. Oktober 2019 und dem 6. Januar 2020 32.442 Arbeitnehmer aus aller Welt befragt:
- 15.274 in Europa (Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Spanien, Schweiz und Großbritannien)
- 3811 in Nordamerika (USA und Kanada)
- 5723 in Lateinamerika (Argentinien, Brasilien und Chile)
- 7634 im Asien-Pazifik-Raum (Australien, China, Indien und Singapur)
Die Umfragen wurden online in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Die globalen Ergebnisse sind gewichtet, damit sie die Größenordnung der arbeitenden Bevölkerung in jedem Land berücksichtigen.
Da die Forschung vor dem weltweiten Ausbruch von COVID-19 durchgeführt wurde, spiegeln die Ergebnisse nicht die Ansichten über die möglichen Auswirkungen wider. Das ADP Research Institute führt eine zusätzliche Umfrage zu den wichtigsten Themen durch.
Über ADP (NASDAQ – ADP)
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Ein Foto von Steven van Tuijl steht hier zum Download zur Verfügung: https://finnpartners.box.com/v/ADP-Steven-van-Tuijl
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[1] https://www.who.int/mental_health/in_the_workplace/en/
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